Sehstörungen
Augenflimmern, Lichtblitze, umfallende Buchstaben oder Lidzucken. Solche und andere Sehphänomene sind keine Seltenheit – manche davon harmlos und vorübergehend, andere Alarmsignal und ein echter Notfall. Wir geben Hinweise zur Bewertung und Selbsteinschätzung.

Plötzlich beginnt ein Augenlid zu zucken oder der Bildschirm vor Augen scheint zu verschwimmen, der Blick flimmert. Spontan auftretende Sehstörungen kennt fast jeder und sie können sehr beunruhigend sein. Oft steckt dahinter nichts Ernstes. Umso wichtiger ist es zu wissen, in welchen Fällen medizinische Abklärungen dringend nötig sind.
Harmlos: Flimmershow, Lidzucken und Mückentanz
Wenn es vor den Augen flimmert, sind häufig Unterzuckerung oder eine Migräne schuld. Wird dann rasch etwas gegessen oder ein Migräne-Medikament genommen, ist der Spuk schnell wieder vorbei. Zuckende Lider sind ein Hinweis, dass sie überlastet sind. Hier helfen eine Pause, Entspannung, Schlaf und befeuchtende Augentropfen. Auch bei Doppelbildern sorgen Schlaf, regelmässige Pausen oder eine entsprechende Brille für eine wohltuende Entlastung der Augen. Flecken oder Schlieren, die sich im Gesichtsfeld bewegen, werden als Mouches volantes (fliegende Mücken) bezeichnet. Dabei handelt es sich in der Regel um eine harmlose Alterserscheinung.
Abklärung angesagt: Buchstabensalat und Sandsturm
Kippen die Buchstaben beim Lesen scheinbar um oder wirken gerade Linien plötzlich krumm, kann das auf eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) hindeuten. Diese Augenkrankheit gehört nach dem Katarakt (grauer Star) und Glaukom (grüner Star) zu den häufigsten Erblindungsursachen in unseren Breitengraden. Wird AMD frühzeitig erkannt und behandelt, kann einer drohenden Sehbehinderung entgegengewirkt werden. Das Gefühl, einen Fremdkörper wie ein Sandkorn im Auge zu haben, tritt besonders oft bei Bildschirmarbeit auf. Da wir beim Blick auf einen Monitor weniger blinzeln, werden die Augen trocken. Ein unangenehmes reibendes Gefühl oder Brennen stellt sich ein. Dabei spricht man auch vom Office-Eye-Syndrom. Ein häufiger Blick in die Ferne, regelmässige Pausen und eine individuell optimierte Bildschirmbrille schaffen wirksam Abhilfe. Auch hyaluronsäurehaltige, befeuchtende Augentropfen oder Sprays lindern die Beschwerden.
Sofort zum Augenarzt: Russregen, Lichtblitze, Augenschmerzen
Ein sogenannter Russregen, schwarze Flecken, die sich in die gleiche Richtung bewegen oder ein teilweiser Sehverlust sind echte Notfälle. Dazu gehören auch wiederholt auftretende Lichtblitze, die sich auch bei geschlossenen Augen und vor allem bei Augenbewegungen einstellen. Eine beginnende Netzhautablösung könnte die Ursache dafür sein. Deshalb in diesen Fällen sofort einen Augenarzt konsultieren.
Das gleichzeitige Auftreten farbiger Ringe, unscharfen Sehens und Übelkeit können auf einen akuten Glaukomanfall (grüner Star) hindeuten. Ursache für plötzlich auftretende Doppelbildern mit starken Kopfschmerzen oder Lähmungen können ein Schlaganfall, eine Hirnblutung oder -thrombose sein. In diesem Notfall gilt es keine Zeit zu verlieren.
Vorsorge ist das A und O für gesunde Augen und gutes Sehen
Um Risiken für Sehstörungen zu minimieren und ernste Augenerkrankungen früh zu erkennen, ist ein regelmässiger Augencheck das Allerwichtigste. Dieser sollte ab dem 40. Lebensjahr mindestens alle zwei Jahre, ab 60 jährlich erfolgen.
Wer darauf achtet, regelmässig zu blinzeln, insbesondere bei Bildschirmarbeit, hält seine Augen feucht, damit sie gar nicht erst trocken werden. Kreisende Bewegungen mit den Augäpfeln lockern die Muskulatur und entspannen die Augen.
Fragen Sie uns für mehr Tipps zur Augengesundheit. Wir nehmen uns gerne Zeit für eine ausführliche Beratung und freuen uns auf Ihre Terminanfrage.
Quelle: Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS)