Augengesundheit Schweiz

Viele Menschen verlieren Sehkraft, obwohl das nicht sein müsste. Dieser Beitrag zeigt, welche Warnzeichen zählen, welche Behandlungen helfen – und wo spezialisierte Optiker in der Schweiz konkret unterstützen.

Der Welt-Seh-Tag findet am 9. Oktober 2025 statt. Jährlich erinnert er daran: Sehverlust ist in vielen Fällen vermeidbar. Auch in der Schweiz – trotz hoher medizinischer Standards – sind Sehbehinderungen verbreitet, oft mit Ursachen, die sich rechtzeitig erkennen und behandeln lassen. Wer die wichtigsten Signale kennt und früh handelt, schützt sein Augenlicht.

Die Situation in der Schweiz: Häufigkeit und Folgen

In der Schweiz leben derzeit etwa 377’000 Personen mit Sehbehinderung, Blindheit oder kombiniertem Hörseh- bzw. Taubblindheits-Status. Davon sind rund 50’000 Menschen blind, also ohne nutzbares Sehpotential im Alltag. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko deutlich – und damit die Zahl der Betroffenen.

Für Betroffene bedeutet das oft Einschränkungen im Beruf, in der Mobilität und im sozialen Leben. Gleichzeitig zeigt die Entwicklung: In einem Land mit gutem Zugang zu Gesundheitsleistungen gibt es eine grosse Chance, vermeidbare Ursachen früher zu erkennen – vorausgesetzt, Abklärungen finden rechtzeitig statt.

Hauptursachen: Was macht blind – und woran erkennen Sie es?

Viele vermeidbare Sehschäden gehen auf unerkannte Fehlsichtigkeiten, Katarakt (Grauer Star) oder andere Erkrankungen zurück. Je früher Warnzeichen ernst genommen werden, desto einfacher sind Korrektur und Therapie.

Katarakt (Grauer Star)
Die Linse trübt sich langsam. Typisch sind unscharfes Sehen, starke Blendung, Halos um Lichtquellen sowie Probleme beim Autofahren in der Nacht oder bei schlechtem Licht. Risikofaktoren sind Alter, Diabetes, langjährige Kortisoneinnahme, UV-Belastung sowie frühere Augenverletzungen oder Entzündungen. Die Behandlung ist eine kurze Operation: Die getrübte Linse wird entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt – ein sehr sicheres Verfahren mit hoher Erfolgsquote. Frühzeitige Eingriffe verbessern Sehschärfe, Lebensqualität und Alltagstauglichkeit.

Unbehandelte Fehlsichtigkeiten
Zu schwache oder falsche Brillen/Kontaktlinsen führen zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und unscharfem Sehen – und erhöhen das Unfallrisiko. Eine präzise Glas- oder Linsenanpassung holt verlorene Sehleistung oft rasch zurück.

Massnahmen zum Schutz des Augenlichts

Kontrolle ist besser als Abwarten: Eine regelmässige Augenprüfung erkennt Korrekturbedarf und frühe Krankheitszeichen, bevor bleibende Schäden entstehen. Besonders wichtig ist das ab dem mittleren Alter oder bei Risikofaktoren wie Diabetes, familiärer Vorbelastung oder hoher Kurzsichtigkeit.

  • Mindestens alle 1–2 Jahre zur umfassenden Augenprüfung – bei Beschwerden sofort.
  • Erkannt werden Fehlsichtigkeiten, früher Katarakt, Glaukomverdacht u.a.

Lebensstil und Risikofaktoren minimieren

Viele Stellschrauben liegen im Alltag. Sie ersetzen keine medizinische Abklärung, verstärken aber den Behandlungserfolg und schützen die Augen zusätzlich.

  • Diabetes gut kontrollieren: Blutzucker, Blutdruck und Cholesterin im Zielbereich halten.
  • Sonnenschutz/UV-Schutz: Sonnenbrille mit UV-Filter und Kopfbedeckung reduzieren Schäden an Linse und Netzhaut.
  • Rauchstopp: Rauchen erhöht das Risiko für zahlreiche Augenerkrankungen.
  • Ernährung & Bewegung: Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und ein aktiver Lebensstil unterstützen die Augengesundheit.
  • Feuchtigkeit & Bildschirmpausen: Trockene Luft, Klimaanlage und viel Bildschirmzeit belasten den Tränenfilm – rechtzeitig gegensteuern.

Rechtzeitige Behandlung

Wenn eine Diagnose gestellt ist, zählt das richtige Timing. Bei Katarakt senkt eine frühzeitige Operation das Risiko von Folgeschäden und bringt die Sehschärfe zuverlässig zurück. Glaukom und diabetische Retinopathie benötigen häufig Tropfen, Injektionen, Laser oder chirurgische Eingriffe – je früher begonnen, desto besser die Prognose. Fehlsichtigkeiten werden mit präzisen Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert; in geeigneten Fällen sind refraktive Verfahren eine Option.

Aktualitätsbezug: Wo stehen wir heute?

Die demografische Entwicklung sorgt dafür, dass die Zahl der Menschen mit Sehbehinderung in der Schweiz weiter steigt. Gleichzeitig bestehen – trotz sehr guter Versorgung – Lücken in Vorsorge und Früherkennung, etwa bei Personen mit längeren Wegen zu spezialisierten Augenärztinnen, Augenärzten oder Optometristen.

Die gute Nachricht: Moderne Diagnostik und Therapien wie minimalinvasive Kataraktchirurgie, präzisere Laserverfahren und neue Behandlungsoptionen bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) verbessern die Ergebnisse deutlich. Wer Symptome wie zunehmende Blendung, verschwommenes Sehen, Nachtprobleme oder plötzliche Sehverschlechterung bemerkt, sollte nicht zuwarten.

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